Dienstag, 26. April 2016

Nachmittagsausflug nach Langenargen am Bodensee

Die noble Pizzeria am Ort
Marktplatz mit Rathaus in Langenargen
Meine Tante und mein Onkel verbringen derzeit einen Erholungsurlaub in Langenargen am Bodensee und deshalb lag es buchstäblich näher, sie hier und nicht im fernen München zu besuchen. Die Anfahrt aus Radolfzell am Bodensee gestaltete sich besonders schwierig, weil die Bundesstraße von Radolfzell nach Espasingen augenblicklich gesperrt ist. Der kürzeste Weg führt deshalb zur Zeit über den Bodanrück nach Bodman und dann gleich weiter nach Ludwigshafen. Weil es in Ludwigshafen kaum noch Sinn macht, auf die Umgehungsstraße zu wechseln (das wäre ein großer Umweg), ging es am See weiter über Sipplingen bis nach Überlingen. Richtig schlecht wurde die Verkehrssituation dann aber in Hagnau. Es hätte jedoch auch bereits ab Überlingen zu Staus kommen können. Insofern war eine freie Fahrt bis Hagnau schon ein makaberer "Glücksfall". Die Schnellstraße vom Autobahnende in Stockach-Ost hätte längst bis zur Autobahn in Lindau erweitert werden sollen. Auf der Schweizer Seite und in Österreich kann man am dortigen Ufer des Bodensee längst auf Autobahnen fahren. Auf deutscher Seite wurde hingegen nichts gemacht. Ganz im Gegenteil: Friedrichshafen bekam ein neues größeres Messegelände und einen noch größeren Flughafen. Die Straßen von und nach Friedrichshafen wurden jedoch nicht erweitert und deshalb macht das Fahren rund um Friedrichshafen (insbesondere zu Messezeiten, wie Ende letzter Woche) schon lange keinen Spaß mehr. Es ging deshalb von Hagnau und durch Friedrichshafen hindurch nur sehr zähflüssig voran. Ich fuhr dann absichtlich durch die Stadt, um bei der Auffahrt auf die Bundesstraße in Richtung Lindau direkt wieder im Stau zu stehen. Das verlängerte die Anfahrtszeit um satte 30 Minuten und erst hinter Eriskirch an der Abfahrt nach Langenargen war man wieder frei. Von dort ist man in wenigen Minuten in Langenargen. Meines Erachtens macht die Suche an einem Freitagnachmittag nach einem Parkplatz im überschaubaren Zentrum keinen Sinn. Deshalb fuhr ich gleich in das Parkhaus von Schloß Montfort. Hier gab es noch genügend Platz und vor allem steht hier das Auto nicht in der Hitze. Zunächst setzten wir uns im Hotel Löwen auf die Sonnenterrasse. Hier hat meinen guten Überblick über das Geschehen im Hafen von Langenargen und auch einen Ausblick bis in die Schweiz. Als es etwas kühler wurde, wechselten wir hinüber eine Pizzeria. Weil wir keinen Tisch reserviert hatten, konnten wir nur eine gute Stunde sitzen bleiben. Aber weil es schon wieder in Richtung Heimat ging, war das auch in Ordnung. Um 19 Uhr kam dann die Schickeria nach Langenargen und zeigte ihr Blech auf den kleinen Straßen. Aber Langenargen ist eben auch richtig schön und deshalb zieht es die Reichen und die Blender in Scharen an.

Das Schloß Montfort
  
Der Park am See in Langenargen

Montag, 25. April 2016

Kurztrip nach Hechingen im Zollernalbkreis

Letzte Woche ging es auf die Spuren der eigenen Familiengeschichte. Hierzu ging es zunächst vom Bodensee nach Salem und dann mit Onkel und Tante über Sigmaringen nach Hechingen. Hier lebte die Familie meines Vaters gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Nachbarschaft des berühmten deutschen Physikers Werner Heisenberg. Denn Teile des Kaiser Wilhelm Instituts wurden 1944 aus Berlin ausgelagert, z. B. in eine beschlagnahmte Brauerei direkt neben der St. Luzen Kirche in Hechingen. Doch zunächst fuhren wir zum Obertorplatz und genehmigten uns im Sternenbäck-Cafe einen Kaffee mit Kuchen. Anschließend ging es in die nahe gelegene Innenstadt, d.h. vorbei an der Pfarrkirche Sankt Jakobus bis zum Kriegerdenkmal und dann weiter zur alten Synagoge. Mein Großvater galt als damaliger Polizeichef in Hechingen als "Judenfreund" und dies bekam mein Onkel unter anderem in der Schule zu spüren. Er wurde von den Lehrern drangsaliert und dann vorzeitig aus der Schule entlassen, um in der Post das fehlende Personal zu ersetzen. Dort ist der dann auch bis zu seiner Pensionierung geblieben. Über den Marktplatz ging es dann am Rathaus vorbei und dem früheren Lieblingscafé meiner Tante, dem Café Röcker. Hier werden wir übrigens beim nächsten Ausflug nach Hechingen einkehren. Weil mein Onkel mit 85 Jahren keine weiten Strecken mehr laufen kann, musste ich alleine zum Schloß und zum Landesmuseum hinuntergehen. Wir trafen und dann wieder auf dem Parkplatz am Obertorplatz zur Weiterfahrt in den Steubenplatz (früher Siedlungsplatz). Hier wohnte die Familie meines Vaters gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Doppelhaus. Nebenan wohnte der Physiker Werner Heisenberg, welchen mein Onkel am Wochenende öfters hinter dem Haus bei der Gartenarbeit sah. Zu diesem Zeitpunkt war er schon über 10 Jahre ein Nobelpreisträger und musste unter der Woche täglich mit dem Fahrrad die 20 Kilometer bis in dem "Atomkeller" in Haigerloch fahren. Dort wurden die ersten deutschen Versuche zur Kernspaltung unternommen, welche jedoch mangels schwerem Wasser nicht gelangen. Bei einem Fliegerangriff auf Hechingen zog mein Großvater den noch zögernden Physiker vom Fahrrad in den Straßengraben. Was sie dort besprachen, konnte ich bis heute noch nicht herausfinden.

Die Alte Synagoge in Hechingen

Das Rathaus mit Brunnen am Marktplatz in Hechingen
Das Café Röcker in Hechingen am Marktplatz
Das Wohnhaus meiner Großeltern am Steubenplatz
Hier befand sich das Kaiser Wilhelm Institut in Hechingen
Ausblick vom Steubenplatz: Die Burg Hohenzollern

Montag, 18. April 2016

In der Kolbinger Höhle im Donautal

Im zweiten Anlauf hat es gestern dann geklappt: Wir kamen rechtzeitig zur letzten Führung am gestrigen Sonntag durch die Kolbinger Höhle im Donautal. Wenn man auf den zweiten Parkplatz fährt, dann sind es nur noch wenige Minuten bis zur Kolbinger Hütte. Und weil gestern das Wetter nicht besonders gut war, waren auch nicht besonders viele Besucher unterwegs. Der Eingang zur Kolbinger Höhle befindet sich direkt neben der Kolbinger Hütte. Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene und kaum waren die Eintrittskarten gekauft, ging es auch schon los. Zunächst geht an der Kolbinger Hütte hinunter zu einem unterirdischen Durchgang zum Hintelestal. Über einen schmalen Fußweg geht es an der Felswand entlang hinunter bis zur Eingangstüre in die Kolbinger Höhle.

Neben der Kolbinger Hütte geht es in die Höhle hinunter
Hinter der Eingangstüre geht es steil hinunter in den Stephansdom der Kolbinger Höhle. Man sollte für den Besuch dieser Höhle ein gutes Schuhwerk an den Füßen haben, körperlich fit sein und eine Taschenlampe mitbringen, weil nicht jede Treppenstufe optimal ausgeleuchtet ist.

Im Stephansdom geht es zunächst steil nach unten
Es befindet sich aber immer ein Geländer am unterirdischen Fußweg durch die Höhle und deshalb kann man sich sehr sicher tief unter der Erde bewegen. Nach ca. 160 Metern ist man am Ende der Kolbinger Höhle angelangt und dann geht es den ganzen verschlungenen Weg wieder zurück.

Der Weg zurück zum Ausgang
Die Führung durch die Kolbinger Höhle dauert ungefähr 25 Minuten und handelt von der Entdeckung und Erschließung der Höhle.

Zurück auf dem Weg zur Kolbinger Hütte
Ein lohnender Sonntagsausflug ist es auf jeden Fall, weil es rund um die Kolbinger Hütte noch sehr viel mehr zu sehen und zu entdecken gibt.


Dienstag, 5. April 2016

Die Kolbinger Höhle im Donautal

Auf der Rückfahrt von der Burg Hohenzollern im Januar 2016 sah ich das Schild zur Kolbinger Höhle erstmals aus dem Auto heraus. In Wahrheit hatte ich es aber bereits schon einmal bei der Durchfahrt durch Kolbingen gesehen und dann wieder vergessen. Doch dieses Mal informierte ich mich über die Kolbinger Höhle und stellte fest, dass sie ein lohnendes Ausflugsziel darstellt. Allerdings erfuhr ich auch, dass sie erst an Ostern 2016 wieder geöffnet ist. Die Höhle wird von einem Verein der Gemeinde Kolbingen in Eigenregie betrieben und ich musste jetzt nur noch abwarten.

An Ostern selbst hat es dann zeitlich bei mir nicht mehr geklappt, aber eine Woche später war es dann soweit. Der Ausflug zur Kolbinger Höhle konnte beginnen. Ich hatte zwar noch von zwei unterschiedlichen Parkplätzen in verschiedenen Abständen zur Höhle gelesen, dass beide jedoch am gleichen Weg lagen, war mir nicht bewusst. Hätten wir nämlich den näher gelegenen zweiten Parkplatz gewählt, dann hätten wir es noch zur letzten Führung geschafft. Doch der Anmarsch vom ersten Parkplatz in doppelter Entfernung, ließ uns das Ziel erst um ca. 16:30 Uhr erreichen. Und da war es definitiv zu spät. Jetzt konnte ich nur noch ein paar Fotos (mit der Aussicht auf Fridingen an der Donau) machen und mir vornehmen, beim nächsten Mal etwas pünktlicher zu sein. Der zweite Versuch wird noch in diesem Jahr stattfinden, denn dieses Ausflugsziel ist einen zweiten Besuch auf jeden Fall wert.
Der Ausblick auf das Donautal

Die Kolbinger Hütte. Hier befindet sich der Eingang zur Höhle

Ausblick auf Fridingen an der Donau

Die letzten paar Meter zur Kolbinger Hütte

Drei Sitzbänke zum ruhigen Ausblick auf das Donautal